Deutsche Forscher arbeiten an einer universellen Krebsimpfung

Artikel von Carla Columna am 9. Juni 2016 um 14:34 Uhr im Forum Tech News - Kategorie: Wissenschaft

Deutsche Forscher arbeiten an einer universellen Krebsimpfung

9. Juni 2016     Kategorie: Wissenschaft
Theoretisch ist unser Immunsystem durchaus in der Lage Krebszellen rechtzeitig zu zerstören. Das Problem allerdings: Unser Körper erkennt die Krebszellen nicht als solche und setzt daher die eigenen Abwehrkräfte nicht in Gang. Nun gelang es dem Mainzer Wissenschaftler Ugur Sahin durch eine "Impfung" das Immunsystem so zu trainieren das es auch Wucherungen erkennt und bekämpft.


Dazu werden Nanopartikel in den Körper injeziert um dem Immunsystem eine Viruserkrankung vor zu täuschen. Daraufhin aktivierte sich das Immunsystem und richtete alle verfügbaren Abwehrkräfte gegen die vermeintliche Erkrankung. Die Nanopartikel enthielten dann wiederum Informationen über die Krebszellen und wiesen den Abwehrzellen gleichsam den Weg zu den Tumoren. Also ein vergleichbares Prinzip von Impfungen.

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Auf diese Weise konnten nicht nur große Tumore entdeckt und bekämpft werden, sondern auch sämtliche im ganzen Körper verteilten Metastasen konnten attackiert werden. Der große Vorteil einer solchen Behandlungsmethode: Anders als beispielsweise bei einer Chemotherapie muss der Patient keine gravierenden Nebenwirkungen in Kauf nehmen.

So konnten bereits drei Hautkrebspatienten in fortgeschrittenem Krankheitsstadium erfolgreich behandelt werden.

Und das beste ist, die Technik lässt sich auf fast alle Krebsarten übertragen - auch wenn es bei Tumoren bisher schwierig ist, wenn diese zu groß sind. Gegen Methastasen und Blutkrebs sehen die Studien allerdings vielversprechend aus.

Ein ähnliches Prinzip gelang auch mit speziellen Cannabinoiden, die sich an bestimmte Darmkresbsarten heften und damit dessen Tarnung auflösen, damit die "Fresszellen" diese Angreifen. Allerdings wirkt diese Methoden nur für bestimmte Krebsarten.

Nach Angaben der Forscher könnte ein erster Impfstoff bereits in rund fünf Jahren die Zulassung erhalten.

Quelle: http://www.nature.com/nature/journal/vaop/ncurrent/full/nature18300.html
 

Kommentare

#2 29. April 2017
Leider wird auch diese Möglichkeit im Sande verlaufen, die Farmalindustrie wird das schon verhindern.